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Ab in den Süden: Erstmals fand die Jurierung des SIA Masterpreises Architektur Mitte Oktober im Tessin statt. An zwei Tagen wählte eine unabhängige Jury an der Accademia di architettura in Mendrisio aus 31 eingereichten Projekten die acht besten Masterarbeiten der Schweiz aus.
Bereits zum vierten Mal wird dieses Jahr der SIA Masterpreis Architektur vergeben. Und wie in den Jahren zuvor bietet der Anlass und die dazugehörige Ausstellung einen repräsentativen Überblick über das Schaffen an den hiesigen Hochschulen. Tendenzen, die sich in den vergangenen Jahren abzeichneten, setzten sich in einem Punkt fort: Bauen bedeutet heutzutage nahezu immer Bauen im Bestand – sei es in Form von Umbau, Verdichtung, Teilersatz oder Umnutzungen.
Während in früheren Jahren immer wieder experimentelle Projekte zu reden gaben, fokussierte sich die diesjährige Auswahl weitgehend auf traditionelles Architekturhandwerk, auch wenn einige unkonventionelle Themen das Spektrum bereicherten. Ein Thema, das in diesem Jahr neu dabei war, waren Arbeiten rund um das Wohnen. Konkret: Wohnflächenüberangebot beziehungsweise Wohnungsnot – Projekte etwa, die sich mit unternutzten Einfamilienhäusern und deren intergenerationaler Neunutzung auseinandersetzten, oder Entwürfe, die vorschlugen, designierte Abbruchhäuser standardmässig für Zwischennutzungen zur Verfügung zu stellen.
Die drei Preise und fünf Anerkennungen werden am 22. Oktober im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung an der Accademia di architettura in Mendrisio verliehen. Bis dahin sind alle eingereichten Arbeiten in einer öffentlich zugänglichen Ausstellung ebenfalls an der Accademia zu besichtigen. Wer wissen will, was die nächste Generation von Architektinnen und Architekten bewegt, sollte hinfahren.
SHORTLIST
- De 5 à 6. Transformation de hangars commerciaux en maison collective
Marie Bourdon & Juliette Lafrasse, EPFL
Betreuung: Sophie Delhay, Luca Pattaroni - Illegally Unclogging a Pipe
Shriya Chaudhry & Martin Kohlberger, ETHZ
Betreuung: Freek Persyn, Maarten Delbeke, Milica Topalović - Linha do Sal. The line of salt culture in the 21st century
Elena Lina-Sabrina Gisela Starke, USI
Betreuung: Quintus Miller - Re-fabriquer Sévelin : l’image de l’industrie au centre-ville
Léa Guillotin, EPFL
Betreuung: Jo Taillieu, Eric Lapierre - Rohstoff-Lager
Markus Nyfeler, ETHZ
Betreuung: Roger Boltshauser, BUK (Mettler & Studer) - Subsoil. The invisible becomes generative
Maria Giulia Folonari, USI
Betreuung: Frédéric Bonnet - Zum Beispiel Tartar
Samuel Giblin & Paula Kiener, ETHZ
Betreuung: Elli Mosayebi, Tino Schlinzig - Zur Nuss-Oele
Zoe Struzina, ETHZ
Betreuung: Momoyo Kaijima, BUK (Mettler & Studer)
JURY
- Anne Marie Wagner, Bachelard Wagner Architekten, Basel
- Jan Kinsbergen, Zürich
- Pauline Sauter, Preisträgerin 2024
- Jeanne Wellinger, JET architectes, Lausanne
- Marco Zünd, Buol & Zünd Architekten, Basel
- Rolf Mühlethaler, Rolf Mühlethaler Architekten, Bern
- Vincent Rapin, Rapin Saiz Architectes, Vevey
- Pia Durisch, Durisch + Nolli Architetti, Lugano
- Manuel Burkhardt, Studio Burkhardt, Zürich
VERTRETUNG BGA (nicht stimmberechtigt)
- David Leuthold, pool Architekten, Zürich (Moderation)
- Lea Prati, Atelier Prati Zwartbol, Zürich
- Gerry Schwyter, Co-Präsident Berufsgruppe Architektur des SIA, EM2N, Zürich (Moderation)